Salzwissen

Salzlicht

7 Jul, 2022

Einführung

Die Idee, elektrisches Licht durch einen Salzstein strahlen zu lassen, verwirklichten bereits im Jahre 1935 die Bergmänner des österreichischen Schaubergwerks in Altaussee. Sie errichteten eine Kapelle zu Ehren der heiligen Barbara ↗ – der Schutzpatronin der Bergleute. Das untere Drittel des Schreins ist, bis auf drei Kreuze, aus gewöhnlichem Steinsalz gemauert und nicht lichtdurchlässig. Der Rest besteht aus rötlichen Salzsteinen, von so hoher Reinheit, dass sie Licht hindurch lassen. Erst ab einem sehr hohem Reinheitsgrad, vermutlich ab 96 bis 97 Prozent, ist Steinsalz überhaupt erst lichtdurchlässig, also großflächig bei entsprechend großen Stücken.

Salzlicht und Salzwärme

1. Hinterleuchtung von Salzwänden          
2. Feuer          
2.1 Licht          
2.1.1 Warmlicht und Kaltlicht          
2.2 Wärme          
2.2.1 Infrarot          
3. Licht, Wärme und rotes Steinsalz          
4. Salzwandhinterleuchtung von Pramodan & Dinesh          
 


 

Hinterleuchtung von Salzwänden

Das durchleuchtbare rote Steinsalz wurde allgemein bekannt, als, nach dem Mauerfall in den Neunzigern, Salzlampen aus Polen auf den deutschen Markt kamen. Ein paar Jahre später gesellten sich dazu die Salzlampen aus Pakistan. Ab ungefähr den Nullerjahren kamen dann die ersten Salzziegel auf, gedacht um Salzwände zu errichten, durch welche man Licht hindurchscheinen lässt, sie also "hinterleuchtet". Zwar kennt der Duden das Wort "Hinterleuchtung" nicht, jedoch beschreibt es ziemlich genau den Vorgang der hier passiert. Weil bei einer "Beleuchtung" würde man eher daran denken, dass die Salzwand angestrahlt wird. Aber beim Bergsalz möchte man ja das Innere des Steines zum Vorschein bringen, das ist ja das Schöne und Interessante. Deshalb verwenden wir auch den Begriff Hinterleuchtung, ein Wort, welches sich im Salzwandbau bereits vor Jahren etabliert hat. Durch eben diese Hinterleuchtung entsteht dann das was wir als "Salzlicht" bezeichnen: ein warmes und angenehmes, natürlich und einzigartiges orange-rötliches Licht.


 

Feuer

 Peter Cornelius singt

Alles was man braucht zum Leben,                 
Ist Erde, Feuer, Wasser und Luft, …

Gemäß der Elementelehre der Alten ist das Feuer ein Gebilde aus Licht und Wärme. Eine Kerzenflamme, ein Lagerfeuer, die Sonne – das Helle ist immer auch warm beziehungsweise heiß. Das Element Feuer spricht dahero immer zwei Sinne an: das Gesicht und das Gefühl. Mit den Augen sieht man das Licht und mit der Haut fühlt man die Wärme. Wenn das Auge etwas sehr Helles sieht, erwartet die Haut entsprechende Wärme. Zumindest gilt das ab einer gewissen Stärke der Helligkeit, denn beim Anblick von Glühwürmchen, den Sternen oder dem Mond entsteht ja keine Wärmeerwartung, eher das Gegenteil. Umgekehrt muss das aber nicht so sein. Wenn die Haut Wärme spürt, dann kann da etwas leuchten, eine Glühbirne oder die Sonne etwa, aber es geht auch ganz ohne Licht. Man streichelt eine Katze oder einen Hund und fühlt die Körperwärme des Tieres. Oder man sitzt vor der Heizung und spürt die von ihr ausgehende Wärmestrahlung. Das heißt, das Auge erwartet nicht unbedingt ein Leuchten, wenn die Haut Wärme fühlt, aber umgekehrt schon, die Haut erwartet immer auch Wärme wenn da etwas nur hell genug ist. Insbesondere gilt diese Erwartungshaltung freilich bei dem warmen Licht einer Salzwand. Oft haben wir es erlebt, dass ein Besucher prüfend seine Hand auf die Salzwand legt – vielleicht um seine unbewusste Wärmeerwartung bestätigt zu bekommen?


 

Licht

Nach dem englischen Naturforscher Isaac Newton (1643-1727) setzt sich das weiße Licht aus sieben Spektralfarben zusammen, was er bekanntlich mit einem Prisma festgestellt hat. Von den verschiedenen Farben des Spektrums hat im Jahre 1800 der deutsche Astronom und Komponist Wilhelm Herschel (1738-1822) die Temperaturen gemessen und stellte dabei fest, dass unter dem Rot – sozusagen im Schatten – die Temperatur am Höchsten anstieg. Dort befindet sich das Infrarot, die Wärmestrahlung, welche aber nicht mehr für das Auge sichtbar ist, sondern von der Haut gefühlt wird.


 

Warmlicht und Kaltlicht

Der Glühdraht einer Glühbirne strahlt immer beides aus, Licht und Wärme, eine Neonröhre oder eine Leuchtdiode (LED) aber nur sichtbares Licht. Ein Glühdraht hingegen spendet natürliches Licht, wie das Licht einer Kerzenflamme oder der Sonne. LED-Licht ist künstlich, sein Spektrum ist daher auch völlig anders als das von natürlichem Licht, es hat große Teile von blauem Licht. Durch diesen hohen Blaulichtanteil sind LEDs jedoch schädlich für die Augen und können Schlafstörungen verursachen ↗.                   
Eine Salzwand mit LED hinterleuchtet, hinterlässt beim Unbedarften unter Umständen einen harschen Eindruck. Oft wollen Besucher, sobald sie eine Salzwand zum ersten Mal sehen, diese auch berühren. Die Wand ist auch ein wenig warm und man fühlt sich unterbewusst bestätigt. Bei einer LED-hinteleuchtenen Wand bleiben die Steine jedoch kalt und schockiert sowie enttäuscht reißt der Besucher seine Hand wieder weg. Denn durch das Salzlicht wurde ihm wohlige Wärme versprochen, aber bekommen hat er nur kalte Steine!                                      
Obwohl LEDs selbst sogar relativ warm werden, bleibt das von ihnen abgestrahlte Licht kalt. Wenn man unbedingt eine Salzwand mit LEDs hinterleuchten möchte, dann sollte man wenigstens darauf achten, dass diese eine niedrige sogenannte Lichtfarbe oder Farbtemperatur haben, so dass die blauen Lichtanteile nur sehr gering vertreten sind. Die Lichtfarbe wird in Kelvin gemessen. Je höher die Kelvinzahl, desto bläulicher und kälter ist das Licht, je niedriger, desto wärmer. Sogenanntes tagweißes Licht hat über 5300 Kelvin, warmweißes von 2700 bis 3300 Kelvin. Wir führen LED-Streifen mit 2200 Kelvin. Das ist ein relativ niedriger Wert und daher ist auch die Lichtfarbe ein relativ warmer Ton. Die Salzwand wird davon allerdings nicht erwärmt und wenn jemand diese berührt, wird er womöglich enttäuscht sein. Zudem ist das Licht eines Glühdrahtes sehr viel schöner, als das von Leuchtdioden.


 

Wärme

Die abgestrahlte Wärme ist schließlich das, was  einer Salzwand ihre Gemütlichkeit verleiht. Der italienische Physiker Macedonio Melloni (1798-1854) wies 1830 nach, dass Steinsalz 92 Prozent der Wärmestrahlung durchlässt. Das ist einer der Gründe, warum Linsen und Prismen aus Steinsalz in der Optik und der Lasertechnik Verwendung finden. Und so erklärt sich, dass wenn man beim Salzwandsystem "Komplettbausatz" das Licht einschaltet, sofort eine angenehme Wärme spürt, minimal zwar, aber deutlich wahrnehmbar. Die Salzziegel werden auch erwärmt und speichern diese Wärme, ähnlich wie bei einem Kachelofen. Steinsalz braucht sehr lange bis es warm ist, aber gibt dann auch die Wärme entsprechend lang an den Raum ab. Bei einer Salzwand ist das in viel kleinerem Maße der Fall als bei einem Kachelofen, aber es ist deutlich spürbar und es ist dieser Wärmeeffekt, der der Salzwand ihre Gemütlichkeit  verleiht. Wie würde man denn Gemütlichkeit definieren? Sicherlich als eine rechte Mischung aus Licht und Wärme!


 

Infrarot

Infrarot ist gleich Wärme. Sichtbares Licht und Wärmestrahlung oder Infrarot sind beides elektromagnetische Strahlung. Das Licht wird mit den Augen gesehen und das Infrarot mit der Haut gefühlt. Eine Glühbirne oder eine erwärmte Salzwand strahlen infrarotes "Licht", also Wärme aus.


 

Licht, Wärme und rotes Steinsalz

Im Salzwandsystem "Komplettbausatz" ist das Leuchtmittel schon anschlussfertig montiert. Pro Modul besteht es aus einem Netzteil und extra angefertigten Platinen, welche auf einer dünnen Faserplatte befestigt sind. Jede dieser "Warmlichtplatinen" ist mit speziellen Miniaturglühbirnchen bestückt, deren feinste Glühdrähte ein natürliches und warmes Licht erzeugen, ähnlich dem angenehmen Licht einer Kerzenflamme oder eines Kaminfeuers. In Kombination mit dem roten Bergsalz entsteht so ein einzigartiges, wunderschönes und sehr wohltuendes "Salzglühen", sozusagen eine Kombination aus Salzlicht und "Salzwärme". Die Warmlichtplatinen sind so montiert, dass die komplette Salzwand vollflächig durchleuchtet wird. Durch das feine Glühen der winzigen Lämpchen kommt jede Nuance der kristallinen Struktur und der reichen Farbtönung des Bergsalzes zum Vorschein und zwar nicht nur von der Salzoberfläche, sondern auch aus der Tiefe des Salzes.                                      
Das warme Licht der vielen kleinen Glühbirnchen geht also sofort und fast zu hundert Prozent durch das Salz hindurch. Neben dem schönen Licht, spürt man sogleich die angenehme Wärme, wenn man die Hand vor die Salzfläche hält. Die Salzziegel speichern diese Wärme und geben sie schließlich an den Raum weiter. Sie sind noch eine ganze Zeit lang warm, auch nachdem das Licht schon ausgeschaltet worden ist. Diese Kombination aus Licht und Wärme macht die Salzwand erst zu einer einzigartigen Wohlfühloase.  
 


 

Salzwandhinterleuchtung von Pramodan & Dinesh

Eigens von uns und explizit für Salzwände haben wir eine Hinterleuchtungstechnik entwickelt. Ihr Herzstück ist die von uns entwickelte Warmlichtplatine, die zusammen mit einem speziell ausgesuchten, extra flachen 24-Volt-Netzteil, das so begehrte Salzlicht und die angenehme Salzwärme produziert. Jede der zehn Platinen pro Modul ist 50 Zentimeter lang und einen Zentimeter breit und ist bestückt mit achtzehn winzigen Glühbirnchen, mit einer Leistung von 8,7 Watt pro Platine. Die Bestückung erfolgt sauber durch Verlötung und nicht durch Verzwirbelung, wie beim Lichtschlauch. Die Betriebsdauer beträgt 10.000 Stunden. Die Miniaturglühbirnchen sind immer zwei "in Reihe geschaltet", wie der Elektriker sagt, das bedeutet, daß wenn ein Glühbirnchen ausbrennt, nur noch ein zweites auch mit ausfällt, welches aber nicht direkt neben diesem montiert ist. Das ist eine große Verbesserung zum bisher verwendeten Lichtschlauch, bei dem, wenn ein Birnchen ausbrennt, gleich ein ganzer Meter ausfällt. Die Warmlichtplatine lässt sich darüber hinaus alle zehn Zentimeter kürzen, der Lichtschlauch nur jeden Meter. Dies ist insbesondere dann interessant, wenn man die Salzwand kürzen muss, um sie wo einzupassen. Die Platinen und das Netzteil sind anschlussfertig auf einer Faserplatte montiert. Die Platinen sind mit einem doppelseitigem Klebeband auf die weiß beschichtete Platte geklebt, lassen sich aber gut bei Bedarf auswechseln. Ein weiterer Unterschied zum Lichtschlauch ist die angenehme Niederspannung von 24 Volt.