Salzwissen

Steinsalz, Bergsalz, Halit – die Salznamen

3 Jul, 2022

Salz heißt auf Latein sal, auf griechisch hals (ἅλς). Das Wort Salär – eingedeutscht für das französische salaire – kommt von lateinisch salarium und bedeutet eine Salzration. Römische Legionäre bekamen ursprünglich einen Teil ihres Soldes in Salz ausbezahlt, dem "salarium". Das germanische Wort "Hall" deutet auf eine Saline hin und häufig sind Städte mit "Hall" im Namen, Orte, an denen Salz gewonnen wird oder wurde, wie zum Beispiel Schwäbisch Hall, Hallein, Hall in Tirol, Bad Reichenhall oder Hallstatt. Viele Orte haben "Salz" im Namen, wie Salzburg oder Salzgitter. Auch das aus dem Althochdeutschen stammende "Sulz", wie in Sulz am Neckar oder Sulzbach an der Saar ist ein Hinweis auf eine Solequelle (auch Solquelle oder Salzquelle), oder einen Solebrunnen. Eine Sole ist Salzwasser oder eine Salzlake, beim Salzsieden oder Salzkochen wurde sie auch Salzbrühe genannt.

Der mineralogische Name Halit jedoch ist aus dem neunzehnten Jahrhundert. Damals hatte man gerade sehr viele neue Mineralien entdeckt und mußte diese mit Namen versehen. Damit sie international von den Wissenschaftlern verstanden werden, hat man griechische Wörter für die Namensgebung verwendet. Schon bekannte Mineraliennamen wurden dann entsprechend gräzisiert (vergriechischt). Aus Steinsalz wurde Halit, gebildet aus den griechischen Wörtern für Salz und Stein, hals (ἅλς) und lithos (λίθος). Einen Plural gibt es freilich nicht, "halite" ist die englische Schreibweise und in diesem Fall sogar das Original, denn der Namensgeber war Amerikaner.

In der Chemie ist Salz das Salz der Salzsäure, eine Verbindung aus zwei chemischen Elementen, dem brennbaren Metall Natrium sowie dem grünen und giftigen Gas Chlor. Die chemische Bezeichnung lautet Natriumchlorid (abgekürzt NaCl) oder veraltet Chlornatrium. Der Chemiker kennt hunderte verschiedene Salze, wie zum Beispiel Soda (Natriumhydrogencarbonat), sauren Kalk (Calciumcarbonat), Gips (Calciumsulfat) oder Sylvin (Kaliumchlorid). Die Verbindung aus Natrium und Chlor nennt er Natriumchlorid, auf deutsch sagt er dazu Kochsalz, gleichwohl die Bezeichnung Kochsalz daher kommt, daß man durch Verdampfen von Sole Salz gewinnt, wie auch beim Wort Siedesalz.

Steinsalz und Bergsalz, die alten Namen Erdsalz, "gegrabenes Salz" auch das lateinische und unter Wissenschaftlern früher gebräuchliche "sal gemmae", sowie Kristallsalz, Kernsalz, Kernstein oder Bergkern und Bergkernsalz, aber auch Meersalz und Seesalz, sowie Kochsalz oder Siedesalz und die, in alten, noch in der Homöopathie gebräuchlichen Namen Natrium muriaticum (Nat-m.) und Natrium chloratum, sind chemisch gesehen alles Synonyme. Der Chemiker nennt sie Kochsalz oder Natriumchlorid. Der Vollständigkeit halber sei noch auf das Hartsalz hingewiesen. Das ist allerdings etwas anderes, nämlich Salzgestein, das härter ist als Steinsalz. Es ist ein Gemisch aus Steinsalz und Kalisalzen.
Im allgemeinen Sprachgebrauch ist mit Salz aber immer das Speise- oder Küchensalz gemeint, eben weil man damit die Speisen salzt, um den salzigen Geschmack zu erhalten. Nur das Speisesalz schmeckt salzig, kein anderes ("chemisches") Salz. Interessanterweise enthält das, was salzig schmeckt, immer Kochsalz, weil man diesen Geschmack nicht künstlich herstellen kann. Und schließlich ist das Salz, was man essen kann, der Namensgeber für die alle Salze der modernen Chemie.